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Ansegeln

 

Das war jetzt einfach fällig: Mal raus in die Bucht. Nach den Monaten im Hafen wieder Weite und Wind, über uns Himmel und ein paar gut gefüllte Segel, rundum (fast) nur "Panorama". Das "fast" bezieht sich auf eine schnelle "Sunbeam40", die uns wie ein hungriger Hai ständig umrundete: Peter und Heide mit ihrer Cats waren kurz vor uns ebenfalls "meerhungrig" ausgelaufen. Ein moderner "Cruiser-Raser" hat gegenüber unserer Nauticat ein ungefähres Geschwindigkeitspotential von 3:5 - wir haben uns trotzdem für unser komfortables "Raum-Schiff" entschieden - segeln läuft bei uns unter dem Motto "gelassen genießen". Aber jetzt zeigte uns die Sunbeam eben, was "Speed" heißt. Peter saß mit der Kamera im Bug, Heide stand hinterm Steuer. Wir photographierten eifrig "zurück" und so gab es neben dem seelischen Gewinn auch noch für beide Yachten eine Reihe schöner Bilder "in Fahrt", wie man sie sonst nicht so schnell bekommt:

Ein freundlicher Wind mit 3-4 Beaufort ließ die Unity gemächlich durch´s Wasser gleiten. Die meiste Zeit schien dazu eine warme Frühlingssonne. Das Schiff hielt sich ohne unser Zutun auf Kurs: das tut es zwar als "extremer Langkieler" meist ohnehin - inzwischen müssen wir jedoch, wenn wir wollen, nicht einmal mehr kleine Korrekturen ausführen: nachdem Peter mal sachkundig im Computer des Autopiloten gewühlt hat, funktioniert nun auch unsere Windfahnen-Steuerung - der Autopilot hält das Schiff stets im gewünschten Winkel am Wind. Wir konnten Kaffee trinken und photographieren. Falls jemand genau hinschaut und auf einem Photo eine dritte Person entdeckt, so ist das nicht unserer schiffseigener Klabautermann, sondern unser Stegnachbar "Ralfi", der unser Angebot, mal ein bisschen "mit raus" zu kommen, gerne annahm und ebenfalls sichtlich genoss. Als nach einigen Seemeilen dunkle Wolken aufzogen, machten wir eine Wende durch den Wind - da tut sich eine Nauticat ohne Motorunterstützung dann doch ganz schön schwer, noch genügend Schwung zu behalten. Das Bild ändert sich allerdings im Vergleich zu "Cruiser-Racern" ab Windstärke 4-5: Die Nauticat ist ein schwerwetter-taugliches Boot und stapft auch bei "6-7" noch "stabil" durch Wind und Wellen, wenn die Crews der nervöseren "Racer" schon alle Hände voll zu tun bekommen.... Auch die Geschwindigkeits- Relationen ändern sich dann zugunsten der Nauticat. Ab nächstem Jahr fahren wir eine "140 %-Genua" am Vorstag - das wird bei leichten Winden auch Einiges zum Positiven ändern.

Auch ein paar Bilder der Sunbeam mit Crew müssen natürlich auf diese Seite. Links: Die Cats setzt zum Überholen an - selbstverständlich "seemännisch"-fair leeseitig, um uns keinen Wind wegzunehmen. Unten: Heide macht die "Steuerfrau", Peter sitzt mal wieder auf seinem Lieblingsplatz (s. Winterseite).