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Ein Kreuzer der Kriegsmarine, dem in einer der vielen Kapellen des Palasts ein Denkmal gesetzt wurde, war leckgeschlagen, konnte sich aber dennoch in den Hafen der Insel retten. Bei den folgenden Untersuchungen wurde festgestellt, dass ein Fisch das Loch im Rumpf verstopft hatte. Das fragliche Rumpfteil ist heute in der Kapelle ausgestellt. Nach der Größe des Schadens zu urteilen, muss hier ein veritabler Walfisch Seenotrettung betrieben haben. Im Übrigen ist zur Geschichte der Entstehung des Palasts nur noch zu vermerken, dass es uns etwas befremdet, wenn es die gnadenreiche Jungfrau vonnöten hält, eine Pest unter´s Volk zu schicken, damit nach einer Ikone mit dem Abbild von ihr gegraben wird. In Bayern würde man diese Legende wohl mit einem "ja mei - eitel sans scho, die Weiber..." kommentieren. Dass diese Ikone seither viele Menschen geheilt haben soll, mildert das Bild wieder etwas. Aber ob die Jungfrau auch wirklich meinte, es müsse ihr nach Auffinden der Ikone gleich noch ein riesiger Palast gebaut werden? Es wurde immerhin nichts von einer erneuten Seuche berichtet, nachdem der Palast fertig war. Vielleicht hatte die Gute ein Einsehen in die Tatsache, dass manchen Menschen die Größe einer ideellen Sachlage eben sehr bildhaft vor Augen geführt werden muss. Eine vor Beginn der Aufklärung sehr beliebte Idee, aus der heraus ja auch die römisch-katholische Kirche lange Zeit ihre "Opernhäuser des kleinen Mannes" in aller Welt installierte. | ||||||||||||||||||
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Solch himmlische Überlegungen hindern uns jedoch nicht
daran, das ganz Diesseitige frohen Herzens zu genießen: zum Beispiel den
original östereichischen Katenschinken, den uns Walter bei seinem Besuch
in Epidauros mitgebracht hat. Der Kontrast zwischen unserer Aussicht auf
den Hafenboulevard der Marienstadt beim Abendessen und dem heimischen
Geschmack des herzhaften Schinkens auf der Zunge ergibt eine reizvolle
Mischung. Wir genießen jede Scheibe andächtig - wenn man das angesichts
der obigen Erwägungen so ausdrücken darf. Aber wir nehmen mal an, dass
die Jungfrau gegen Katenschinken auch nicht mehr wie gegen Marmorpaläste
einzuwenden hat. Wie geht das Tischgebet meiner Kindheit? "...uns zur
Kraft und dir zum Preise." Na bitte....
Der rituelle Spaziergang durch die jeweilige Hafenstadt nach dem Abendessen geriet uns in Tinos zur Photo-Session. Die Altstadt ist, besonders am Abend "gnadenlos" pittoresk. Ob man das nun photographieren muß oder ob man das schon gar nicht mehr photographieren darf, darüber ließen sich nun bei einem geeisten Ouzo trefflich Sophismen treschen. Ich überlasse das Urteil dem geneigten Besucher dieses Logbuchs und schicke ihn nun auf einen abendlichen bummel durch Gässchen, Winkel, Plätze, Über-, Durch-, Aus- und Eingänge von Tinos: |
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