- Singen ist die spontanste und
unaufwändigste Art, Wohlklang zu erzeugen. Kein Instrumentarium ist
von Nöten – sieht man vom Notenmaterial einmal ab.
- Singen beeinflusst den Klang der
eigenen Sprech- und (natürlich) Gesangsstimme aufs positivste.
- Singen fördert und trainiert
Atemvolumen und –Muskulatur nachhaltig.
- Singen löst Verspannungen.
- Das Singen in einer Gemeinschaft
fördert die Fähigkeit zur Koordination und Kombinationsgabe.
Wesentliche "Soft-Scills" persönlicher sozialer und
gesellschaftlicher Kompetenz.
- Keine Chorform ist so vielseitig wie
der Kirchenchor. Das Spektrum spannt sich von aktuellen
Kompositionen zeitgenössischer "Neutöner" in oft
fließendem Übergang zu Gospels, klassischen Chorälen bis zu
anspruchsvollen Stücken der klassischen Musik-Literatur.
- Kein anderer Chor hat eine so hohe
Aufführungs-Frequenz wie der Kirchenchor. Ein nicht zu
unterschätzender positiver Ansporn: es macht einfach Freude, über
den Spaß am gemeinsamen Einüben der Stücke hinaus diese dann auch
regelmäßig einem (freundlich geneigten) Auditorium zu Gehör zu
bringen und damit wieder Freude zu bereiten.
- "Man müsste Klavier spielen
können ....". Warum? Wer Wohlklang "verbreitet"
wirkt sympathisch – behaupte niemand, das wäre kein angenehmer
Nebeneffekt eines sängerischen Engagements!
- Zuletzt noch ein Wort zur
"Kirche" beim Chor. Auch dem mehr oder weniger
"Kirchenfernen" sollte die religiöse Ausrichtung eines
Kirchenchors kein Hindernis zum Mitsingen bieten: keine andere
Institution hat sich so ausschließlich der Pflege ethischer Belange
im persönlichen wie gesellschaftlichen Bereich verschrieben, als
die deutschen Kirchen. Fast alle Grundlagen eines friedlichen und
sozialen Umgangs in unserem Kulturkreis verdanken wir den Grundlagen
christlicher Verhaltensethik. Ein Aspekt, der angesichts von
Werteverfall und Orientierungslosigkeit in unserer Gesellschaft
durchaus bedenkenswert ist. Was spricht dagegen, sich durch
religiöse Liedtexte zu ein paar "guten Gedanken" anregen
zu lassen, auch wenn man vielleicht manches im persönlichen
Dafürhalten etwas anders formulieren würde? Und wenn die
Chorstücke dann aufgeführt werden, ist eine Stunde, die man in
feierlich-meditativer Stimmung verbringt, sicher nicht die
schlechteste Art, sich ein paar konstruktive Gedanken zu machen
während man den Ausführungen des Pfarrers zu geglückter
Lebensführung zuhört – selbst wenn man auch hierbei zu ganz
eigenen Schlussfolgerungen gelangen sollte. Vermutlich erwartet kein
Pfarrer (und keine Pfarrerin), dass alle Gedanken, die in einer
Predigt angeboten werden, ungeprüft "geglaubt" werden.
Das entspricht biblischem Grundverständnis: "Prüfet alles –
und das Gute behaltet".
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