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Das Tagebuch
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Aktuell:
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Malen bedeutet nicht nur,
einen Pinsel, ein paar Farben und einen Malgrund zur Hand zu nehmen und
- eben etwas zu malen. Es tauchen ja, schon lange vor dem Griff zum
Malgerät, die Fragen auf, was dargestellt werden soll und wie
dieses "was" dann gestaltet wird. Und wenn wir an diesem Punkt
angelangt sind, taucht sehr schnell die Kardinalfrage "warum
überhaupt?" am gedanklichen Horizont auf. Kann man denn nicht
"einfach losmalen"? Kann man natürlich. Man kann auch am
Beginn einer Urlaubsreise irgendwelche Kleidungsstücke in eine Tasche
stecken, aus der Haustür treten und einfach loslaufen. Das Chaos ist somit
vorprogrammiert und die Wahrscheinlichkeit, dass man nach zwei
"irgendwie" verbrachten Wochen auf einen schönen Urlaub
zurückblicken kann, liegt vermutlich noch ferner als die Möglichkeit
eines Lottogewinns. Konzeptionslosigkeit bleibt also weitgehend eine
Sache des persönlichen Geschmacks, ergo etwas, über das sich (nicht)
streiten lässt.
Demgegenüber will ich in diesem Atelier-Tagebuch auch etwas darüber schreiben, warum, was und wie ich sehe - und das eher im übertragenen denn direkten Begriff. Und da das noch lange nichts mit dem Akt der Ausführung einer Gestaltung zu tun hat, werden auch Gedanken und Erlebnisse jenseits dieses Akts beschrieben werden. Beeinflussen diese doch alle drei Kriterien der späteren gestalterischen Entwicklung und ihrer Inhalte: das "was", das "wie" und nicht zuletzt das "warum". Das muss nun nicht bedeuten, dass mich die Beobachtung einer Parlamentsdebatte zwingend dazu verführt, den Reichstag oder ein Portrait von Frau Merkel zu malen - aber ein Motiv über die Schönheit der Logik (die ich vielleicht in der Debatte schmerzlich vermisste) könnte durchaus ein Resultat der Beobachtung sein.
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