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Aufgespießt und abgehakt ...

"...denn ich bin nichts, wenn ich nicht lästern darf". In diesem Sinne: meine subjektive Medienschau

Ganz nebenbei (Okt.07): "Faltenwurf" - oder: Plädoyer für differenziertes .... Stänkern

Ihre Meinung zu meiner Meinung? Schreiben Sie mir ein Mail unter mail@t-w.de 

 

23. Oktober 2007 - Angeber: Der 79-jährige Film-Opa Hardy Krüger, älteren Menschen noch bekannt als Westentaschen-Hemmingway, tönt nach 20 Jahren Filmabstinenz, er würde gerne wieder "vor die Kamera" und überhaupt hätte er gerne Sean Connerys Rolle in "Der Name der Rose" übernommen. Zum Glück wurde er nicht gefragt. Ein Siebenjähriger wurde in den USA der Schule verwiesen, weil er ein Strichmännchen mit Waffe gemalt hat - so viel moralinsaurer Impetus ist angesichts der praktizierten US-Waffengesetze ... pure Angabe. Eine Frau in den USA wiederum gibt damit an, dass der Magier Copperfield, sie missbraucht habe. Hat er ihr was weggezaubert? Das würde jedenfalls erklären, warum das FBI daraufhin Computer, Cameras und Bargeld des "Magiers" beschlagnahmte - von Vergewaltigung war zunächst allerdings nicht die Rede.... beim Ex(PR)partner von Plastik-Ikone Claudia Schiffer (das sterilste Lächeln dies-&jenseits der Barbi-Puppe) hätte das auch etwas verwundert. Noch ne Claudia, noch weniger sexy: Frau Roth (ja, die mit der Mimik eines fränkischen Mastkarpfens) von den "Grünen" pöbelt wie das sprichwörtliche Fischmarktweib und belegt Bischof Mixa (verbal auch ganz wacker) mit Schmähungen auf Gossen-Niveau ("...durchgeknallt...."). Es gab schon immer aggressive Versuche der Selbstprofilierung von Politikern, selten jedoch peinlichere - Frau Roth reißt zumindest in dieser Disziplin die Latte der von ihr so vehement geforderten Gleichberechtigung mit ihren männlichen Berufskollegen locker. Das kann also nicht mehr als Angeberei gewertet werden - das ist bittere Realität.

September 2007 - ein bisschen Freiheit: Frau Merkel empfängt ("privat" hin, öffentliche Funktion her) als Kanzlerin eines Landes, das für sich das Attribut "freiheitlich" beansprucht, den Dalaih Lama (der unter anderem ganz gerne dies&das ein wenig entsäkularisieren würde). Die deutsche ExportWirtschaft würde nun am liebsten die Freiheitlichkeit Frau Merkels ganz gerne ein kleines bisschen stutzen und motzt verdruckst im Hinterstübchen. China wiederum protestiert lauthals. Dieses Land ist nun nicht eben als "freiheitlich" bekannt, hat aber vielleicht sogar, wenn auch eher unbeabsichtigt, ein ganz winziges bisschen Recht. Welches Signal würde davon ausgehen, wenn George Bush Deutschland besuchen würde und so frei wäre, eiligst die Scientology-Zentrale (recht dubios aber in den USA (und bedingt auch in der BRD) legal) in Hamburg zu einem "persönlichen Gedankenaustausch" über Religionsfreiheit aufzusuchen? Oder Kardinal Lehmann würde medienwirksam (aber selbstredend PRIVAT) den politischen Führer eines islamistischen "Gottesstaats" zu einem kleinen Plausch über die Nachteile der Säkularisierung empfangen? ....  Na also ... Ich warte jetzt nur auf empörte Proteste des Inhalts, man könne doch den knuddeligen Dalaih Lama nicht mit Raff- und Repressionsvereinen gleichsetzen. Es wird ggf. gebeten, solcherart moralische Gebresten doch bitte gleich ans BundeskanzlerInnen-Amt zu adressieren .....

25. August 2007 - Brot und Spiele. "Arbeitsplätze für 2500 Menschen im Norden bis ins nächste Jahrzehnt: HDW-Werft erhält Aufträge für eine Flotte neuer Mega-Yachten". Elisabeth und ich kennen das Auftreten dieser Krawallmaschinen für Superreiche aus mehrjähriger direkter Anschauung. Und ihren verheerenden Brennstoffverbrauch. Und .... - .... den Wert von 2500 Arbeitsplätzen. In Nordfriesland gibt es eine äußerst energisch agierende Abteilung des "NaBu" (Naturschutzbund). Der protestiert wohlweislich nicht gegen die Yachten, sondern möchte u.a. die Halbinsel Eiderstedt, am liebsten flächendeckend, der Vogelwelt übereignen und verteidigt eine riesige Krähenkolonie, die fast eine ganze Wohnsiedlung mit Lärm und Dreck nahezu unbewohnbar macht, gegen die geplagten Bewohner. Denen könnten nun die Vogelschützer vielleicht empfehlen, sich bei HBW um einen Job zu bewerben, dann reicht das Geld wenigstens für autobahngeprüfte Lärmschutzfenster? Die Megayachten agieren, St. Florian sei Dank, ja später Tausende von Kilometern weiter südlich. "Gebt Gas, ich will Spaß" spricht der gemeine Brachvogel. Political Correctness wird eine immer vertracktere Materie. (P.S.: ich habe viele Jahre beim Naturschutzbund mitgearbeitet und gestern Abend ließen wir seufzend einen Konzertbesuch sausen, um eine verunglückte Rohrweihe zur Aufzuchtstation nach Husum zu fahren - aber, lieber NaBu, es sollte doch alles in einem gewissen realistischen Verhältnis bleiben - n`est pas?)

17. August 2007 "Engelsschule" - Die norwegische Prinzessin Märtha Louise gibt für 3000 Euro Kurse. Wo die Intelligenz nicht zum Begreifen von Metaphern und Gleichnissen reicht, ist mit einer wie auch immer gearteten Form von Klugheit leider oftmals ebenso wenig zu rechnen; wo der Stil adliger Erziehung einen Offenbarungseid leistet und die Gier nicht einmal von einer prinzlichen Apanage in schicklichen Grenzen gehalten werden kann, siehts dann eben so duster aus wie an einem norwegischen Fjord in einer MittwinterNacht um 12. Das Königshaus zittert einstweilen vor Kursen für Weihnachtsmänner, Feen, Christkindel und Osterhasen. Ein führender Esotheriker aus Lillehammer will nach mehreren spritistischen Seancen herausgefunden haben, dass Märtha die Inkarnation des Ablasshändlers und Dominikanermönchs Johann Tetzel verkörpere. Unter dem Vorbehalt der strikten Ablehnung jeglicher esotherischer ("Einparkhilfe"), anthroposophischer ("Hohlkörper in Eiform") und spiritistischer (schwebende Geister) Interpretationen meine persönlichen Einlassungen zum bezuggenommenen Thema.

16. August 2007 Grönlandreise der Kanzlerin. Die Opposition hat daran selbstverständlich etwas auszusetzen, nicht beachtend, dass Frau Merkel mit ihrer unnachahmlich kühlen Art auch den letzten Gletscher wieder zum Erstarren bringt und damit auch dieses Thema in bewährt protestantisch-nüchterner Weise .... erledigt.

15. August 2007 - "Lügen ist lebenswichtig" gibt die Chefredakteuse von "Psychologie heute" im TV zu Protokoll. Warum man nun wieder jemandem glauben soll, der das so öffentlich-medial propagiert, erschließt sich vermutlich in seiner ganzen Tiefe nur .... einem Psychologen. Der Volksmund wusste jedenfalls lange vor Auftauchen der letztgenannten Spezies, dass Lügen kurze Beine haben, man ergo nicht sehr weit mit ihnen kommt. Mit relativer Wahrscheinlichkeit ist immerhin anzunehmen, dass jemand, der sich mit Lebens- und sonstigen Lügen seine Existenz zu einer seelischen Schlaglochpiste verunstaltet, wesentlich zum gesicherten Einkommen von Psychologen (und Verlegern von Psycho-Magazinen) beiträgt.

14. August 2007 - Dumm-Deutsch: An immer mehr deutschen Hochschulfakultäten wird Englisch Unterrichtssprache. Deutsch nur noch für "Dumme"? Blick in die Geschichte: In der Renaissance war Latein Gelehrtensprache und Grimmelshausen schrieb den ersten Roman der Geschichte - auf Deutsch. Später sprachen die "gebildeten Stände" Französisch, was Goethe und Schiller nicht daran hinderte, in deutscher Sprache Bemerkenswertes zu Papier zu bringen. Nun also Englisch - hoffentlich "wenigstens" die Oxfort-Version. Ob Nobelpreis-Grass als Antipode dieser Entwicklung angesehen werden kann, wird wohl erst im Rückblick auf die Zeitläufte zu erkennen sein - die Geschichte aus heutiger Sicht lässt zweifeln.

13. August 2007 - "Jakobsweg mit Halbpension - komfortable Reise, Transfer ab/bis Haustür, Flug nach Bilbao, Fahrt entlang des Jakobswegs im modernen Reisebus, Hotels gute Mittelklasse, typisches Pilger-Mittagessen, Führungen, deutsche Reiseleitung, 1699 Euro im Doppelzimmer". Zitat Ende. Normalerweise formuliere ich meine Lästereien ja gerne selbst - dieses Mal musste ich nur die Anzeige für eine Leserreise "meiner" Tageszeitung abschreiben. Die nächste Leserreise soll gerüchteweise die Besteigung des Mount Everest im klimatisierten Raupenfahrzeug anbieten (mit Louis Trenker-Double!). Der Jakobsweg wiederum soll in Kürze mit Fördermitteln der EU zur sechsspurigen Autobahn ausgebaut werden, um die wachsenden Besuchermassen aufnehmen und reibungslos kanalisieren zu können. Ceterum censeo: s. Logbuch 26.02.2005

11. August 2007 "Quality Management" - Nachtrag zum Vortrag: Ein "Fernsehmacher" lud uns zum öffentlichen Vortrag über unsere Eindrücke und Erlebnisse "3 Jahre auf einem Segelboot". Statt einer "Homestory von Bord" (der Fisch auf Paros schmeckte auch sehr gut, auf Kos trafen wir Lieschen Müller) las ich sorgfältig formulierte Texte aus dieser Zeit garniert mit Bildserien. Das Publikum fands überwiegend ganz prima (sofern es etwas hörte - das Mikrophon erfüllte de facto die Funktion eines Maulkorbs), der boulevard(s.u.)-trainierte "Macher" offenbar eher nicht, woraus sich ergab, dass er sich recht rustikal benahm (um einer dezenten Ausdrucksweise Rechnung zu tragen). Wäre die Einladung durch "Hella von Sinnen" ergangen, hätte ich ja höflich ablehnen können - zu unser beiderseitigem Plaisir wird jene jedoch Gott sei Dank nie der Schnapsidee anheim fallen, mich irgendwann irgendwohin zu irgendwas einzuladen. Ceterum censeo: Vorträge mit dem Wortschatz einer Powerpoint-Präsentation über Sockenhalter, der Aufmerksamkeitsspanne eines TV-Zappers ohne Hauptschulabschluss entsprechend, treten auch noch die letzten Reste unserer ohnehin kaum noch vorhandenen Sprachkultur über kurz oder lang in jede sich bietende Tonne - zu Nutz und Frommen aller Brüll- und Müll-Sender.

08. August 2007 "Fernsehen ist eine Ware" war bei einem abendlichen Vortrag aus gerufenem und befahrenem Munde zu hören. Das ist nun nichts neues, vor allem seit es Privatfernsehen gibt. Dass "Ware" dabei zu 99 % mit "Schund" gleichgesetzt werden kann, schien Konsens - zumindest unter den Zuhörern. Ebenfalls Konsens: In den 60ern gab es 2-3 Fernsehsender und 2-3 Radioprogramme. Daran hat sich im Grunde nicht viel geändert, zählt man die ohne kulturellen Brechreiz konsumierbaren Sendeplätze an einer Hand durch. Wenn man doch hie und da Trash will (siehe bezuggenommene Themen auf dieser Seite), reicht ein kurzer Blick in die Tageszeitung in fast überbordendem Ausmaß. Was mit dem Ausdruck "Boulevard-Themen" aufwertend ummäntelt wird, könnte in einer weniger feinen aber umso treffenderen Übersetzung auch als "Straßendreck" bezeichnet werden. 

17. Juli 2007  "Es geschah am helllichten Tag" - die tagesaktuelle Regionalseite : "Fahrer mit 4,84 Promille in Verkehrskontrolle", "Angler entdeckt Leiche von Schüler", "Selbstmörder zündet Haus an", "Bundeswehrsoldat erschlägt 17-jährigen", "Musiker vor Gericht wegen Kindersex in Kambodscha" und in der Husumer Stadtkirche werden von Jugendlichen Nacktphotos vor dem Altar geschossen, im "Raum der Stille" wird vor johlenden Zuschauern gefickt, es werden Mountainbike-Rennen ausgetragen im Kirchenraum, in den auch uriniert, gekotzt und geschissen wird. Ich erinnere mich, dass in Singapur schon das Wegwerfen einer Zigarettenkippe mit drakonischen Strafen geahndet wird und die City von New York erst mit der Aktion "Zero Tolerance" wieder begeh- und bewohnbar gemacht wurde. Ein gewisser Jesus "säuberte" seinerzeit sehr handfest den Tempel in Jerusalem - sollte der Husumer Pastor allerdings wagen, die jungen Rotzlöffel, die seine Kirche schänden, auch nur anzutippen, wäre ihm ein Strafverfahren sicher..... Zur Garnierung: "Der Dalai Lama kommt" - der Buddhismus hat  immer mehr Anhänger. Sollte aber jemand in einen buddhistischen Tempel auch "nur" spucken, wäre er wohl zumindest "krankenhausreif", dasselbe Vergehen in einer Moschee bedeutete mit gewisser Wahrscheinlichkeit Todesgefahr. Das größte Photo auf der hier zitierten Regionalseite gehört bezeichnender Weise dem Bild des "Topmodels" aus dem neuen "Otto-Katalog" - blondiertes Claudia-Schiffer-Plastik-Lächeln vor geschmacklos grellem Plüschsofa. Statt weiterem Kommentar verweise ich auf den Begleittext zu einem meiner "jüngeren" Bilder.

14. Juli 2007: "Jetzt bin ich weise" - plappert ein schmollmündiges Hasi namens Katrin Bauerfeind anlässlich ihrer "polylux"en Dampfplaudereien der geneigten Presse in die Schlagzeile. Eine gewisse Berg, Sybille versuchte sich vor Jahren im Magazin der besten WochenZEITung Deutschlands am selben Thema - meinem damaligen Kommentar habe ich auch angesichts des aktuellen Falls nichts hinzuzufügen.

12. Juli 2007: Logisch -  Einer der medienpräsentesten "Lautsprecher" (nicht nur) im Umfeld von "Live Earth" (s.08.07.), Jon Bon Jovi, gab zu Protokoll, dass er den forcierten Gebrauch seines Privatjets nicht als umweltschädlich empfinde und versprach, im Gegenzug "nicht ständig das Licht brennen zu lassen" (!). Eine 51-jährige britische Großmutter hat derweilen nach fünf Ehen den 27-jährigen Sohn von Osama bin Laden geheiratet. Die Lady lässt mitteilen, dass der junge Mann nicht das Geringste mit seinem Vater zu tun hätte, aus dem Umfeld von Herrn Jovi wird kolportiert, dass sein Jet nur 2 Liter Biodiesel pro Flugstunde verbrauche. In Deutschland boykottieren türkische Interessenverbände den Integrationsgipfel der Bundeskanzlerin, weil deutsche Gesetze nicht nach ihren Wünschen geändert werden, während sich zeitgleich der türkische Staat jegliche Einflussnahme auf seine Rechtsprechung im Falle der jüngst hochgeputschten deutsch-englischen Teenager-Affäre verbittet. Logisch eben....

11. Juli 2007: "Der Papst brüskiert alle Protestanten": "Die Kirche bin ICH!". So ähnliche Sachen geben auch totalitäre Potentaten von sich. Auch die Dynastie des "Sonnenkönigs" lebte mit "L´etat - c´est moi" nicht sonderlich lange gut. Danach gabs Revolution. Jetzt spricht Benedikt den Protestanten das Kirche-Sein ab (auf Lateinisch? - "protestantes eclesiam non dignites sunt" oder so ähnlich), stellt sie damit nahezu auf das Level der Scientologen (... sunt orthodoxes secundae classis ...) und weil das Sein das Bewusstsein bestimmt, wird "nomen est omen" eben umgehend protestiert. Ich hatte mich ja bereits beim pöpstlichen (pupstlichen? pipstlichen?) Amtsantritt in einem Logbucheintrag gefragt, ob Benedikt fähig sein würde, über den Schatten des Ratzingers zu springen. Offensichtlich sind solche Hüpfer von einem Greis nun wirklich nicht mehr zu erwarten. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll meine Lieblings-Landesbischöfin (s.u.) umgehend ihren Stammbaum dahingehend durchforscht haben, ob sich nicht wenigstens eine Seitenlinie finden ließe, die auf einen gewissen Petrus aus Galiläa verweist. Bei Erfolg ist ihr immerhin eine Schlagzeile sicher: "WIR SIND PÄPSTIN!". Nebenbei steht in der Bibel (von der bei dem ganzen Geschrei mal wieder mit keiner Silbe die Rede ist): "Wo zwei oder drei zusammen sind in meinem Namen, da will ich mitten unter ihnen sein" - und damit ist vermutungsweise weder der Name Benedikt noch gar Ratzinger gemeint. Der fistelt derweilen was von "oderint dum metuant" - wenn er sich da mal nur nicht täuscht.....

09. Juli 2007: "Bikergottesdienst in Hamburg". 100Tsd. Teilnehmer auf 40Tsd. Motorrädern sollen anwesend gewesen sein. Das impliziert, dass die Hälfte der Motorräder aus vollbesetzten (!) Beiwagengespannen bestand - oder eine "wundersame Vermehrung" wie weiland bei Fisch und Brot am See Genezareth stattfand. Die Überlegung, ob die teilnehmenden Biker das Event als Ziel- und Sammlungspunkt ihrer ohnehin fälligen Kradfährtchen nutzten ohne dem heiligmäßigen Anlass ansonsten allzu verbunden zu sein, bleibt so spekulativ wie der Eindruck, dass die Besucher des "Live Earth" - Konzerts (s.u.) "einfach abfeiern" wollten - und das Wort "Umweltschutz" an diesem Abend zum ersten Mal ganz am Rande, und dann als unverständlich abstrakte Leerformel, wahrnahmen. Landesbischöfin Jepsen wünschte dann noch den Bikern "die Erfahrung, sich von Gottes Geist rufen und begleiten zu lassen". Wegen solch dahergeleierter Hohlformeln aus der Mottenkiste sakraler Allgemeinplätze befällt mich regelmäßig geistliches (und geistiges) Sodbrennen....

08. Juli 2007: "Live Earth" war gestern. Kurz ins TV geschaut - die Moderatorin von "Pro 7" agierte unerträglich dämlich, der Film von Al Gore zu konzeptlos, zu persönlich sentimental, wenig wirklich Neues - er selbst gibt zu Protokoll, dass derjenige der die Fakten wissen wollte, das meiste auch schon vor 30 Jahren wissen konnte - nur wurde man damals mit diesem Wissen als Vollidiot gebranntmarkt. Braucht es solche Filme, um doch noch ein paar mehr Menschen zum Umdenken zu bewegen? Sind Menschen, die mit solcher "Öko-Hippness" gewonnen werden sollen überhaupt willens und/oder in der Lage, etwas zu ändern? Als Begleitmusik die aktuelle Aussage eines gewissen Norbert Reithofer: "Die Klimadebatte hat bei uns hysterische Züge". Mal abgesehen von Überlegungen über physiognomische Eigenheiten einer Debatte - Reithofer ist Vorstandsvorsitzender der Bayerischen MotorenWerke BMW. Drei Buchstaben mit Hasenscharte, die mit solcherlei Sprüchen ganz flott für den ohnehin schwelenden Verdacht einer Paarung von Arroganz und Ignoranz stehen könnten. Peinlich.

Vor der Halbinsel Eiderstedt, auf der wir nunmehr seit einem Jahr leben, werden per Dekret bereits seit einigen Jahren fast keine Maßnahmen mehr zur Landgewinnung im vorgelagerten Watt unternommen, obwohl bekannt ist, dass diese Maßnahmen für die vorhandenen Schutz-Strukturen (Deiche etc.) enorm wichtig sind. Außerdem wird angestrebt, fast die ganze Halbinsel von einer Agrarfläche zu einem Naturschutzgebiet umzudeklarieren. 2 + 2 = ?  "Visit Eiderstedt - as long as it exists...". 

25.Juni 2007- aktuelle Schlagzeilen aus der Tageszeitung: GeneralThema "Genie und Wahnsinn". "Zweijährige im Club der Superhirne .... intellektuell hoch begabt..." Prima - die Lütte erklärt nächstens der Welt die Parallelen zwischen der Heissenbergschen Unschärferelation und fraktalen soziologischen Entwicklungen in unserer Kultur - oder war da vielleicht doch "intelligent" gemeint? - Überdurchschnittliche Intelligenz wiederum wird auch Raben, Ratten und Serienkillern zugesprochen - wohingegen Einstein als Schüler ein "mangelhaft" in Mathe kassierte... "Wie entfesselt": Ein "Entfesselungskünstler" lässt sich mit Zwangsjacke in den Neckar werfen - und taucht wieder auf. 1. Wäre er nur "wie" entfesselt gewesen, wär er abgesoffen, 2. wer so was freiwillig macht, sollte wohl in der Zwangsjacke bleiben ... "Show der Superlative - Bombenstimmung": Herr Gottschalk blödelt lauwarm auf Mallorca "Wetten dass..." und 6000 Deutsche fliegen hin. "Superlativ" bei einem kurzen Blick ins Programm: Das geistige Niveau von Stubenfliegen wurde mühelos unterboten. Passt zu den 6000 "Fliegern", die für diesen Flachsinn bedenkenlos das Ozonloch weiter "zuscheißen" - angesichts dieses Umstands wird mir Fliegendreck direkt sympathisch. "Karpatenbärin tötet Urlauberin" .... nachdem diese auf das überraschte Mutter(!)tier ein Blitzlichtgewitter und ihre Hunde losgelassen hatte.... Hätte diese intelligente Urlauberin überlebt, wäre sie sicher  nach der Sommerpause Stargast bei "Wetten dass" geworden.... "Deutsche: Weg mit der Winterzeit" - RICHTIG! Wegen Klimakatastrophe gibts ja sowieso keinen Winter mehr - da soll noch einer sagen, die Deutschen wären kein intelligentes Völkchen .... (oder war das jetzt doch "intellektuell" oder was...?)

25. Juni 2007 - Es passiert so vieles auf der Welt, dass der geneigte Redakteur gar nicht so recht weiß, wovon er zuerst berichten soll. "Meine" Tageszeitung hingegen weiß es: kein Tag ohne Berichterstattung vom "Leiden der jungen W." - der Weltgrößten Dumpfkuh - "Das Urteil des Paris" gehört zur Weltkultur, die Verurteilung Fräulein Hiltons muss sich mit Klatsch in der Provinz zufrieden geben ....

- Fast jeden Tag berichtet unsere Tageszeitung von irgendwelchen Menschen, die im Verbreitungsgebiet des Blattes mehr oder weniger betrunken und/oder mit völlig überhöhter Geschwindigkeit verheerende Unfälle im Stundentakt produzieren. Was nicht davon abhält, in der Rubrik "Zu guter Letzt" darüber zu berichten, dass ein Motorradfahrer auf einer Landstraße (!) mit Tempo 250 (!!) so schnell fuhr, dass ihn nicht einmal das Radarphoto erfassen konnte (ätsch!). Zwei Tage später an derselben Stelle: ein betrunkener Autofahrer brettert die Spanische Freitreppe im Zentrum von Rom in voller Länge hinunter. (lustig!). Botschaft an alle besoffenen Raser Nordfrieslands: Gebt Gas, wir woll´n Spaß .... und weiterhin was "Knackiges" für unseren Lokalteil .....