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Glücklich der Mann, der den Hafen erreicht hat,

Und hinter sich ließ das Meer und die Stürme,

Und jetzo warm und ruhig sitzt

Im guten Ratskeller zu Bremen.

(Heine: Buch der Lieder)

GARDING (Halbinsel Eiderstedt)

21. August 2006

Der Titel erzählt bereits den Schluss der Geschichte. Aber bis zu diesem geglückten Ende, das, wie die Positionsmeldung besagt, sogar ein paar Grade nördlicher stattfindet, als Gevatter Heine seinerzeit annahm, galt es noch so manches Abenteuer zu bestehen. Im Bild oben die Brecher, in deren Gewalt wir uns am 04. August beim versuchten Auslaufen begaben (s. Loguch Nr. 70) und links im Bild das Resultat - zu besichtigen, nachdem wir uns wieder zurück in die Bucht von Ajaccio (Insel Korsika) geflüchtet hatten: alle möglichen Gegenstände hatten sich bei der Höllenfahrt selbstständig gemacht - und das zumeist bei geschlossenen Schränken, deren Verriegelung "einfach" durchschlagen wurde (!!). Aber wir ließen uns nicht nachhaltig schrecken:
Am 05. August der nächste Versuch, nachdem wir fast 2 Tage in vorderster Linie der Bucht hinter ein paar vorgelagerten Riffen und Inselchen auf eine Chance weiter zu kommen gelauert hatten:

 

 

Auch dieses Mal war die von See kommende Dünung noch so hoch, dass schon kurz nach der Passage der Meerenge (s.o.) die Gipfel der Riffe im Wellental nicht mehr zu sehen waren (Schätzung: ca. 3-4m), aber es blies ein freundlicher halber Wind und nach wenigen Meilen nahm die Dünung spürbar ab. Ich vermute, vor Ajaccio tritt zuweilen ein ähnliches Phänomen auf, wie vor der Schleimündung auf der Ostsee - nur mit einem 5-fach "Booster". Wir schlichen mit dem freundlichen Wind entlang der korsischen Küste nach Norden, noch immer etwas misstrauisch. Als sich jedoch alles harmonisch anließ, änderten wir unseren Kurs - nicht zuletzt aus taktischen Gründen: von der Nordspitze Korsikas wäre zwar die Distanz zur Cote d´Azur am kürzesten, aber andererseits ist man dort der Wetterküche im Golf von Genua bereits gefährlich nahe. Andererseits mussten wir uns nach meiner Berechnung und Kenntnis der Wetterkarten weit genug von der "Mistral Rennstrecke" entfernt haben. Also machten wir einen 60°- Schwenk aus Kurs Nord-Nord-West in Richtung West-Nord-West. Im Lauf des Abends bestätigte sich meine Kalkulation eindrucksvoll am Himmel: backbord in Richtung südwestlicher Richtung war der Himmel blank geputzt vom Mistral, steuerbord braute sich in nordöstlicher Richtung die Genueser Wetterküche zusammen (gegen Morgen sogar mit einem veritablen Gewitter). Dazwischen segelten wir unter einem Wolkenmix mit einem freundlichen Wind von 3 Bft. der Küste des französischen Festlands entgegen:

 

Bild links: Segeln hinein in die Nacht entlang der Wettergrenze: vor dem Bug Cannes, rechts der Golf von Genua, links der Mistral überm offenen Meer.

Bild rechts: Eindrucksvoller Wolkenmix in verschiedenen Höhen, durch die beiden Wettersysteme kräftig "gequirlt".

 

Im Licht des frühen Morgens war schon bald die französische Küste auszumachen. Hurra, unsere letzte "Große Überfahrt" war fast gemeistert! Während R., der mich nachts für ein paar Stunden abgelöst hatte, noch seelig schlummerte, traf ich einsame Entscheidungen: Die naheliegenste Destination Cannes war mir nicht mehr gut genug, nach Studium des Hafenführers und intensiven Berechnungen änderte ich den Kurs auf St. Raffael, um den Weg Richtung Westen abzukürzen, dann auf St. Tropez, dann auf Cavallaire du Mer. Dort kamen wir um 16:00 an, tankten und machten auch hier gleich wieder mit der mediterraneen Sommerkrankheit Bekanntschaft: Hafen "CLOSED, FULL, FERMÉE". Nach kurzer Beratschlagung fiel der Entschluss, "einfach" gleich weiter zu fahren. So kurz vor dem Ziel meinten wir, dass uns nicht mehr allzu viel schrecken könnte - eine weitere Nachtfahrt schon gar nicht. Vielleicht lag es daran, dass mich der brennende Abendhimmel so wenig misstrauisch machte:

 

 

Im Mittelmeerraum, ganz im Gegensatz zu nördlichen Breiten der Vorbote für schlechtes Wetter. Auch die "Pan-Pan"- und sogar "Mayday"-Rufe im Funk hörte ich nur beiläufig. Auch dass der Wind plötzlich schlagartig zunahm (kam ja von hinten), es achtern blitzte und donnerte und wir plötzlich zwischen dem Festland und der Küste einen Strom von hinten hatten, der uns auf fast das Doppelte unserer Geschwindigkeit über Grund beschleunigte, kombinierte ich erst kurze Zeit später zu bedrohlichen Vorzeichen, als es (fast) zu spät war: Mittlerweile war die Nacht herein gebrochen, wir befanden uns mitten in einer gefährlichen Engstelle zwischen einer kleinen Insel und dem Festland und die Wellen, die (entgegen Strom und Wind) vom offenen Meer kamen, türmten sich immer höher. Plötzlich, mitten in der Engstelle kam uns der erleuchtete Mast eines größeren Seglers entgegen. An Deck keine Positionslichter, der Mast verschwand immer wieder fast vollständig, was selbst in der Dunkelheit (zusätzlich zum Geschaukel unserer Unity) auf die Höhe der Wellen schließen ließ. Was jedoch vor allem irritierte, war die Tatsache, dass der beleuchtete Mast scheinbar willkürlich über die ganze Breite der Meerenge schlidderte. Als dieser Mast nun in nur noch kurzer Distanz vor unserem Bug direkt in unsere Kurslinie schlingerte, wurde mir die Angelegenheit zu brenzlig - ich steuerte eine 180°-Kertwende, weg von dem schlingernden Segler, zurück zu einer Bucht, die wir vor nicht allzu langer Zeit passiert hatten, und von der ich mir auf Grund ihrer Lage Schutz gegen Wind und Wellen erhoffte. Kaum war die Wende vollzogen, schlingerten auch wir steuerlos durch die gefährliche Meerenge. Nach einer Schrecksekunde begriff ich, dass der starke Strom mittlerweile exakt aus der entgegen gesetzten Richtung wie zuvor kam, wir ihn nun also mit ca. 5 Knoten von hinten hatten, womit jede Steuerwirkung des Ruders aufgehoben wurde. Ich gab Gas und als das Schiff daraufhin wieder steuerbar wurde, war ich (wieder einmal) froh um jedes PS meiner 4,5-Liter-Maschine. In rasantem Tempo strebten wir die soeben zurückgelegte Strecke retour bis zur Bucht. Kaum im "Schatten" der Landzunge, von der sie gebildet wurde, und man hätte meinen können, der ganze Spuk des vergangenen Abends sei eine Fata Morgana gewesen: das Wasser still, der Sturm ein laues Lüftchen. Eine oft im Mittelmeer anzutreffende Situation: "um die nächste Ecke" wechseln die Bedingungen "schlagartig". Alleine die große Anzahl von Yachten, die bereits in dieser Bucht Schutz gesucht hatten und noch nach uns hereinschlichen, zeigte deutlich, dass wir das alles nicht geträumt hatten.

 

Die verschiedenen Wolkenformationen auf dem Weg zum Golfe du Lyon waren sehenswert ...

 

Am nächsten Morgen lichteten wir den Anker, sobald die erste Dämmerung angebrochen war. Die Wettervorhersage wusste was vom Nachlassen des Mistral im Golfe du Lyon auf 2 Beaufort ab der Mittagszeit bis in den Abend hinein. Also wollten wir rechtzeitig am Eingang des Golfs sein, um diesen Umstand für uns zu nutzen. Je näher wir allerdings dem Golf kamen, um so stärker blies der Wind und mit ihm baute sich eine immer höhere Welle auf. Aber alles noch im "Grünen Bereich" und außerdem war ja erst Vormittag - n´est pas? Wir rundeten die Kaps auf dem Weg in den Golf - und hinter jedem Kap blies es etwas stärker. Abdrehen in den Hafen von Marseille? Die Schornsteintürme der Raffinerien am Eingang zum "kleinen Golfe du Fos", an dem unser "Endziel" Port Napoleon lag, waren bereits deutlich auszumachen. Was solls - ich gab noch etwas mehr Gas.

 

Felsformationen an der Küste bei Marseille

 

Was dann kam, war das schlimmste Schlamassel, in dem ich mich je mit meiner Unity befunden habe: der Wind nahm immer weiter zu, und heulte mit 7-8 Beaufort gegenan, die Welle, die sich aus dem Golf heraus aufbaute, wurde entsprechend immer höher. Vor uns war eine lange Reihe von Cargoschiffen auszumachen, die augenscheinlich auf die Einfahrt in den Golfe du Fos warteten. Das konnte ja nicht mehr weit sein und der kleine Golfe du Fos würde ja ganz sicher Schutz bieten. Weit gefehlt! Als wir uns endlich nach vielen Stunden bis zum Eingang des Golfs vorgekämpft hatten, mussten wir erkennen, dass alles vorher Erlittene nur die sanfte Ouvertüre gewesen war zu dem haarsträubenden Walkürenritt, der uns nun erwartete: der Sturm steigerte sich auf 10 Bft. und heulte und kreischte furchterregend in den Wanten, die Wellen krachten wie Faustschläge gegen das Boot und überspülten das Deck, die Gischt fegte uns waagerecht entgegen. Eine Verständigung in diesem Rauschen und Heulen war nur noch lauthals schreiend nahe am Ohr des Anderen möglich. Sobald die Unity mit dem Bug auch nur wenige Grade aus dem Wind geriet, war ein Querschlagen nur noch mit beherztem Griff zum Gashebel zu verhindern. Als "Zugabe" schoben sich eine große Menge riesiger Cargo-Schiffe auf engstem Raum um uns herum auf dem Weg in eine der Kanalmündungen, die vom Golf abgehen. Entsprechend viele Seezeichen für diesen dichten Verkehr waren in den wild wogenden Wellen und der fliegenden Gischt kaum mehr auszumachen. Ich wartete jeden Augenblick auf eine Kollision, weil ich einen der auf und ab tanzenden Stäbe übersehen hatte. Das im Kartenplotter eingezeichnete flache Land der Lagune war völlig unsichtbar: ich glaubte bereits in einen falschen Golf eingefahren zu sein. Wir kämpften uns weiter vorwärts, obwohl klar war, dass wir unter diesen Umständen niemals in Port Napoleon einlaufen konnten. Mein einziges Ziel zunächst: so hoch als nur möglich an den Scheitel der Bucht zu gelangen in der Hoffnung, dass dort wenigstens die "Mörderwelle" abnahm. Immerhin diese Kalkulation bestätigte sich in quälender Langsamkeit, während die Unity sich noch immer Meter für Meter mit in hoher Drehzahl laufender Maschine erkämpfte. Ich hatte in der Karte ein Flachwassergebiet entdeckt, das ich nun ansteuerte, in der Hoffnung dort die Nacht vor Anker verbringen zu können, bis der Sturm etwas nachließ. Die Anzeige des Echolots nahm auch wirklich kontinuierlich ab - bis plötzlich 1,30 Meter angezeigt wurden. Erschreckt studierte ich die Karte: keine Untiefe weit und breit. Dann wieder die "richtigen" 19 Meter, dann wieder 1,50 ... ich vermutete, dass der durch den starken Wellengang aufgewirbelte Sand und Schlick das Echolot irritierte und strebte weiter dem Flachwassergebiet am Ende des Golfs zu. R. hielt sich auf mein Kommando hin an der Ankerwinsch bereit und bei 8 Metern angezeigter Wassertiefe rauschte die Ankerkette auf nahezu 3/4 ihrer Länge von 80 Metern aus. Sofort fuhr der Sturm in den Bug und wir schlugen doch noch für kurze Zeit quer. Die Unity neigte sich ohne Segel bis zur Deckskante ins Wasser. Hier war das allerdings nicht mehr tragisch, mitten in der Bucht wäre es das bei den meterhohen Wellen aber ganz sicher geworden. Dann Erleichterung: der Anker schien zu halten. Ich programmierte den Ankerwächter und beobachtete die GPS-Position argwöhnisch während der nächsten Stunden. Die Unity rührte sich jedoch keinen Meter. Wir begannen aufzuatmen und uns zu entspannen. Ein Mail an Elisabeth: "Vorerst in Sicherheit!", ein Mail an Marc, den Chef von Port Napoleon: "Sind im Golf, laufen aber erst morgen früh ein!" .... - .... Feierabend. R. verholte in die Koje, ich schnappte mir eine Wolldecke und machte es mir wie meist auf diesem Törn so gut wie möglich auf der Bank des Ruderhauses bequem, um jederzeit bei Bedarf am Ort des Geschehens zu sein. Um Mitternacht noch eine Kontrolle: der Wind heulte ununterbrochen weiter, aber die Welle war erträglich und, das Wichtigste, die Unity hatte sich auch jetzt keinen Meter bewegt. Ich legte frische Akkus in den Ankerwächter und beschloss, nachdem ich den Wecker auf "kurz vor Sonnenaufgang" (4:45 Uhr) gestellt hatte, mir wenigstens eine kleine Mütze des äußerst dringend benötigten Schlafs zu genehmigen.

Am nächsten Morgen war der Wind zwar noch nicht abgeflaut, aber Beaufort 4-5 waren immerhin eine wesentliche Verbesserung zum Vorabend. Ich weckte R. und so schnell wie möglich lichteten wir den Anker und strebten dem nur wenige Seemeilen entfernten Hafen zu. Während wir die Fahrrinne durch die weitläufigen Untiefen der Lagune durchfuhren, begann der Wind schon wieder aufzufrischen. Eine seitliche Böe von 7 Beaufort mahnte zur Eile. Wir erreichten den Hafen, und schafften es auch noch, im zweiten Anlauf leeseitig mit Hilfe einer freundlichen Skippersgattin anzulegen. Ohne Pause begannen wir mit dem Aufräumen und dem Einholen der Segel. Das Zusammenfalten gestaltete sich bei dem mittlerweile bereits wieder kräftig brausenden Wind etwas schwierig, wurde aber ebenso gemeistert wie das Erledigen der Formalitäten, das Endgültige Vertäuen des Schiffs, während R. bereits seine "Siebensachen" zusammenpackte. Als er mir anbot, das Taxi für den Weg zum Bahnhof nach Aix en Provence mit mir zu teilen, überlegte ich nicht lange, packte ebenfalls das Nötigste in meinen kleinen Handrucksack, schloss die Unity ab und war bereits dreieinhalb Stunden nach Abschluss unseres Überführungstörns auf dem Weg nach Korfu, um das Wohnmobil nachzuholen. Mittlerweile begann sich zwar mein Kreislauf mit einigen Schwindelattacken zu melden, aber ich saß ja ruhig und sicher im Taxi und hoffte, bald ein Nickerchen im Zug machen zu können.

Dass die Zugverbindung nach Venedig zuerst für die nächsten Tage vollkommen ausgebucht sein sollte, ich dann aber wunderbarer Weise doch noch ein Ticket bekam, dass ich in Ventimiglia während der Nacht zwölf Stunden Aufenthalt hatte, am Ort aber kein Pensions- oder Hotelzimmer fand (wie in den Häfen: CLOSED, COMPLETO!) und vor Kälte bibbernd am Strand zwischen Fischerbooten schlafen musste, dass ich in Korfu spätabends nach meiner Ankunft noch das komplette Wohnmobil umräumen musste und früh am nächsten Morgen die Fähre zurück nach Venedig verpasste, weil mir eine falsche Uhrzeit angegeben worden war, dass ich mit einem Dauerlauf durch Korfu doch noch ein Fährticket ergatterte, dass sich die Fahrt von Venedig nach Marseille endlos hinzog und ich durch einen dreistündigen Stau vor der Mautstation vor der französischen Grenze (wieder in Ventimiglia...) erst spät nachts in Port Napoleon ankam, dass die Unity bereits am nächsten Tag nachmittags an Land gekrant wurde und ich daher am nächsten Morgen mit Hochdruck arbeiten musste, um das Inventar von 4 Jahren ins Wohnmobil umzuladen und alle Servicearbeiten zu erledigen, ..... all das ließ ich aufatmend hinter mir, als ich am Abend des 13. August die Schranke an der Ausfahrt von Port Napoleon passierte. Ich fuhr noch (mit einigen Irr- und Umwegen durch die idyllische Provence) bis ich die Autobahn Richtung Lyon erreichte und auch dann noch eine Weile, bis sich bleischwere Müdigkeit meiner bemächtigte. Ein hübsch angelegter Parkplatz wurde angesteuert, ein kühles Bier geöffnet und dann konnte ich endlich nach so langer Zeit wieder einmal einen ruhigen Feierabend genießen, während ich die Ereignisse der letzten Wochen ein wenig Revue passieren ließ und beschloss, dass ich, so sehr es mich gen Norden drängte, vor allem endlich wieder einmal ...... ausschlafen würde. Der nächste Tag brachte mich trotzdem bis kurz vor die Tore Kassels und am Spätnachmittag des 15. August war meine Odyssee nach über einem Monat, fast 4000 gefahrenen Kilometern und ziemlich genau 1000 gesegelten Seemeilen - zu Ende.

 

Garding - Ortsmitte mit "Elisabeths Kirche" - "St. Christian"

 

Es erwartete mich mitten in der wunderschönen Weite der holsteinischen Marschenlandschaft eine aufatmende Gattin, ein hübsches Heim und ein begeisterter Windhund. Kann der Mensch noch mehr wollen? Zumindest für den Augenblick war ich der felsenfesten Überzeugung dass "Nein" .....

 

Abendlicher Blick von meinem neuen Arbeitplatz

 

P.S. 30. August 2006: viele neue Motive für das nächste Buch von "Abenteuer Aquarell" wurden mittlerweile entworfen, erste Besucher aus dem Süden Deutschlands zeigten uns, dass wir auch hier "hoch im Norden" nicht "aus der Welt" sind und ein paar Impressionen der Umgebung konnten auch bereits eingefangen werden - Bild links: Friedrichstadt.
Vor einer Woche klingelte dann noch das Telefon: "Hallo, hier Johannes, ich habe eben in Tönning angelegt!". Ich konnt´s fast nicht glauben: Johannes, den wir im letzten Jahr im Hafen des sturmumtosten Inselchens Psara mitten in der Ägäis mit Gattin Dorothée und Bordhund kennen gelernt hatten (s. Logbuch 28. Juni 2005) hatte es mit seiner "Golden Wind" mittlerweile auch in nördliche Gefilde verschlagen (Bild rechts). Er wünschte sich einen Besuch im Nolde-Museum, den wir gerne mit ihm unternahmen. Die Hin- und Rückfahrt wurde natürlich von allerlei seemännischen Plaudereien verkürzt. Die Seglerwelt ist wirklich klein.

Unter anderem haben wir auch den berühmtesten Leuchtturm Deutschlands, Westerhever Sand (Bild links), gleich "um die Ecke" an der Spitze der Halbinsel Eiderstedt mit unseren Gästen bereits zwei Mal besucht - ein Mal bei Niedrig- und ein Mal bei Hochwasser. Ob es uns "hier oben" noch immer gefällt? Immer besser - auch wenn wir wissen, dass diese faszinierende Natur- und Kulturlandschaft durch die Klimaentwicklungen immer stärker bedroht wird. Eine Beschädigung oder gar Vernichtung durch einen steigenden Meeresspiegel würde Deutschland um eine der schönsten und beeindruckendsten Landschaften der Erde berauben.